Auswandern aus Montenegro:
Gründe, warum manche das Land wieder verlassen
Montenegro ist ein kleines Land an der Adriaküste, das sich in den letzten Jahren als beliebtes Ziel für Auswanderer etabliert hat. Die malerische Landschaft, die niedrigen Lebenshaltungskosten und das entspannte Lebensgefühl locken viele Menschen an, die auf der Suche nach einem neuen Leben in der Sonne sind. Doch nicht alle, die nach Montenegro auswandern, bleiben langfristig. Immer wieder entscheiden sich Menschen dafür, das Land nach einiger Zeit wieder zu verlassen oder gar zurück in ihre Heimat zu ziehen. Aber warum ist das so?
In diesem Artikel beleuchten wir die verschiedenen Gründe, die Menschen dazu veranlassen, Montenegro wieder den Rücken zu kehren. Dabei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, von klimatischen Herausforderungen über die Bürokratie bis hin zu sozialen und infrastrukturellen Problemen.
1. Das Klima: Heiße Sommer und kalte Winter
Ein Grund, warum viele Menschen sich für Montenegro entscheiden, ist das warme Klima. Die milden Winter und die langen, heißen Sommer sind vor allem für Menschen aus nördlicheren Regionen Europas sehr attraktiv. Doch gerade die extremen Temperaturen im Sommer können für manche zur Belastung werden. Mit Temperaturen von über 40 Grad Celsius ist die Sommerhitze in Montenegro oft kaum auszuhalten, besonders in den Küstenregionen.
Während diese Hitze für Urlauber vielleicht noch erträglich ist, stellt sie für Langzeitbewohner eine Herausforderung dar. Die heißen Sommermonate ziehen sich über Wochen, und viele Häuser sind nicht für extreme Hitze ausgelegt, da sie oft keine Klimaanlage oder nur eine unzureichende Kühlung bieten. Vor allem ältere Menschen oder Familien mit kleinen Kindern leiden unter den hohen Temperaturen, die nicht nur das Wohlbefinden beeinträchtigen, sondern auch gesundheitliche Risiken bergen. Und manchmal führen diese Bedingungen dazu, dass Menschen Montenegro wieder verlassen und sich nach kühleren Gefilden umsehen.
2. Die Bürokratie: Ein chaotisches System
Ein weiterer Faktor, der Menschen dazu bewegt, Montenegro wieder zu verlassen, ist die chaotische Bürokratie. Viele Auswanderer berichten von frustrierenden Erfahrungen mit den lokalen Behörden. Die Verwaltung arbeitet oft ineffizient, und es ist nicht ungewöhnlich, dass Dokumente verloren gehen oder Anträge lange bearbeitet werden müssen. Zudem sind die bürokratischen Prozesse oft undurchsichtig und kompliziert, was für Menschen, die die Landessprache nicht beherrschen, eine besondere Hürde darstellt.
Einfache Behördengänge, wie die Anmeldung eines Autos oder die Beantragung einer Aufenthaltsgenehmigung, können sich zu nervenaufreibenden Prozessen entwickeln, die viel Zeit und Geduld erfordern. Diese Frustration führt bei manchen Auswanderern dazu, dass sie sich irgendwann gegen ein dauerhaftes Leben in Montenegro entscheiden und weiterziehen.
Montenegro ist eben ein sehr kleines Land und hat in vielen Bereichen nicht die finanziellen Mittel, solch ein ausgebautes IT-System, wie es in anderen europäischen Ländern existiert, zu finanzieren und aufzubauen. Dafür muss und sollte man Verständnis entwickeln, wenn man in Montenegro leben möchte.
Im Übrigen sei dazu gesagt, dass wir genau deshalb und genau dafür da sind und euch unterstützen! Wir bereiten stets alle Behördengänge so vor, dass alles reibungslos und schnell verläuft und eben solcherlei Probleme nicht auftauchen – weder sprachlich noch organisatorisch.
3. Die Müllproblematik
Ein weiteres großes Problem, das viele Menschen in Montenegro bemängeln, ist die Müllsituation. Zwar gibt es in den größeren Städten wie Podgorica oder Budva ein organisiertes Müllabfuhrsystem, doch in ländlichen Gebieten fehlt es oft an einer effektiven Müllentsorgung. Illegale Müllkippen und eine unzureichende Mülltrennung sind keine Seltenheit. Vor allem entlang der Küstenlinie kann man immer wieder Müllberge sehen, die nicht nur das Landschaftsbild trüben, sondern auch eine Gefahr für die Umwelt darstellen.
Für viele Menschen, die aus Ländern kommen, in denen ein hohes Bewusstsein für Umwelt- und Müllentsorgung herrscht, ist diese Situation schwer zu ertragen. Die fehlende Verantwortung für die Natur und das oft mangelnde Interesse der Behörden, dieses Problem zu lösen, tragen dazu bei, dass sich manche Auswanderer nach alternativen Lebensorten umsehen.
Auch hier sei wieder erwähnt – Montenegro ist ein kleines Land mit nicht sehr großen finanziellen Möglichkeiten und Mitteln. Und wenn ich daran erinnern darf: auch in Deutschland sah die Müll-Situation noch vor gar nicht allzu langer Zeit sehr ähnlich aus. Das vergessen viele Menschen immer schnell. Montenegro ist dabei die Situation zu optimieren, Schritt für Schritt. Dies wird aber nun einmal ein paar Jahre in Anspruch nehmen.
4. Straßenhunde und Katzen: Ein ungelöstes Problem
Ein weiteres häufiges Problem in Montenegro ist die hohe Anzahl an streunenden Hunden und Katzen. Vor allem in den Städten und touristischen Gebieten sieht man viele herrenlose Tiere, die auf der Straße leben und manchmal nicht gut versorgt sind. Zwar gibt es einige Tierschutzorganisationen, die sich um die Straßentiere kümmern, doch das Problem ist noch lange nicht gelöst.
Für Tierliebhaber kann es herzzerreißend sein, die vielen Streuner in einem schlechten Zustand zu sehen. Zudem stellen die Tiere teilweise auch ein Sicherheitsrisiko dar, vor allem, wenn sie in Rudeln auftreten oder sich aggressiv verhalten. Die fehlende staatliche Initiative zur Lösung dieses Problems ist für manche Auswanderer ein weiterer Punkt, der gegen ein dauerhaftes Leben in Montenegro spricht.
5. Das Bildungssystem: Herausforderungen für Familien
Für Familien mit Kindern kann das Bildungssystem in Montenegro eine Herausforderung darstellen. Zwar gibt es öffentliche Kindergärten und Schulen, doch viele Eltern bemängeln die Qualität der Bildung. Vor allem im Vergleich zu anderen europäischen Ländern hinkt das montenegrinische Schulsystem hinterher, was Lehrpläne, Ausstattung und pädagogische Ansätze angeht. Besonders Auswanderer, die es gewohnt sind, dass ihre Kinder eine hochwertige Bildung erhalten, sind oft enttäuscht von den Möglichkeiten, die das Land bietet.
Zwar gibt es einige internationale Schulen, vor allem in den größeren Städten, doch diese sind teuer und nicht für alle Familien erschwinglich. Auch die Sprachbarriere stellt eine Herausforderung dar, da der Unterricht in den meisten Fällen auf Montenegrinisch stattfindet. Diese Faktoren führen manchmal dazu, dass Familien, die nach Montenegro ausgewandert sind, sich nach einiger Zeit gegen das Land entscheiden und in Länder mit einem besseren Bildungssystem weiterziehen.
Hierzu sei gesagt, dass wir solche und solche Familien kennen. Manche Kinder integrieren sich sehr schnell und lernen auch sehr schnell die Sprache, sind kontaktfreudig und offen. Manche Kinder wiederum tun sich etwas schwer damit die Sprache zu lernen und Kontakte zu knüpfen, sind eher schüchtern und gehen nicht so offen auf andere Kinder zu. Kinder – Menschen – sind verschieden. Dies ist meiner Meinung nach überall auf der Welt so und stellt auch in anderen Ländern wie Deutschland oft ein Problem dar. Manche Kinder finden eben schwerer Anklang und arbeiten in der Schule eben auch nur in Fächern wirklich aktiv mit, die sie wirklich mögen. Und ob das Schulsystem in Deutschland so viel „besser“ ist, das wage ich persönlich mal zu bezweifeln. Aber das ist meine persönliche Meinung.
6. Das Gesundheitssystem: Ein unzureichendes Netz
Das Gesundheitssystem in Montenegro ist ein weiterer Grund, warum manche Menschen das Land wieder verlassen. Zwar gibt es in den größeren Städten Krankenhäuser und Gesundheitszentren, doch die medizinische Versorgung ist oft nicht auf dem Niveau, das Auswanderer aus westlichen Ländern gewohnt sind. Vor allem auf dem Land kann es schwierig sein, einen Arzt oder ein Krankenhaus in der Nähe zu finden. Auch die Ausstattung der medizinischen Einrichtungen ist oft veraltet, und es mangelt an Fachärzten. Die Sprachbarriere kommt manchmal erschwerend hinzu. (Hier sei gesagt, dass die Situation im Gesundheitssystem in Deutschland zur Zeit wohl sehr ähnlich aussieht. Fachärzte wandern aus, Krankenhäuser werden geschlossen, Abteilungen in Krankenhäusern werden geschlossen oder sind chronisch unterbesetzt. Oft fehlt es inzwischen an Personal…..)
Für Menschen mit gesundheitlichen Problemen oder chronischen Krankheiten kann die mangelhafte medizinische Versorgung ein großer Nachteil sein. Manchmal entscheiden sich Auswanderer, die auf eine gute Gesundheitsversorgung angewiesen sind, deshalb nach einiger Zeit, Montenegro wieder zu verlassen und in Länder mit einem besseren Gesundheitssystem zurückzukehren.
7. Niedrige Löhne und begrenzte Karrieremöglichkeiten als Angestellter
Ein weiterer wichtiger Grund, warum einige Auswanderer Montenegro wieder verlassen, ist die finanzielle Unsicherheit und die schwierige berufliche Situation. Zwar sind die Lebenshaltungskosten im Vergleich zu vielen anderen europäischen Ländern relativ niedrig, doch auch die Gehälter und Löhne liegen oft weit unter dem europäischen Durchschnitt. Wer in Montenegro eine Anstellung als Angestellter sucht, insbesondere in Berufen, die nicht hoch spezialisiert sind, wird feststellen, dass die Bezahlung in der Regel deutlich geringer ausfällt als in westeuropäischen Ländern.
Viele Auswanderer, die nach Montenegro kommen, träumen von einem Leben in der Sonne, begleitet von einer beruflichen Tätigkeit, die sie finanziell absichert. Doch die Realität sieht oft anders aus. Die Löhne für Angestellte, insbesondere in Branchen wie dem Tourismus, dem Einzelhandel oder der Gastronomie, sind in Montenegro deutlich niedriger als in Ländern wie Deutschland, Österreich oder der Schweiz. Selbst qualifizierte Fachkräfte in Bereichen wie Ingenieurwesen oder IT verdienen in Montenegro oft nur einen Bruchteil dessen, was sie in anderen europäischen Ländern erwarten könnten.
Für viele Auswanderer bedeutet dies, dass sie entweder finanzielle Abstriche machen müssen oder sich nach anderen Möglichkeiten umsehen, um ihren Lebensstandard aufrechtzuerhalten. Dies kann auf Dauer frustrierend sein, insbesondere wenn man an höhere Gehälter als Angestellter aus der Heimat gewöhnt ist. Zudem gibt es in Montenegro nur begrenzte Möglichkeiten, in großen internationalen Unternehmen oder Organisationen zu arbeiten, was für Menschen mit hohen beruflichen Ambitionen ein Nachteil sein kann.
8. Selbstständigkeit: Eine Herausforderung für Auswanderer
Für viele, die nach Montenegro auswandern, scheint die Selbstständigkeit eine attraktive Option zu sein, um den niedrigen Löhnen zu entkommen und sich ein unabhängiges Leben aufzubauen. Doch die Gründung eines eigenen Unternehmens in Montenegro bringt ihre eigenen Herausforderungen mit sich. Eine der größten Hürden für viele Auswanderer ist die Sprachbarriere. Zwar sprechen viele Montenegriner, insbesondere in den touristischen Regionen, Englisch, doch im geschäftlichen Umfeld, insbesondere im Umgang mit Behörden und der Bürokratie, ist Montenegrinisch die dominierende Sprache. Dies erschwert es Ausländern oft, die nötigen Schritte zur Gründung eines Unternehmens zu verstehen und durchzuführen.
Die bürokratischen Prozesse, die mit der Unternehmensgründung verbunden sind, können komplex und frustrierend sein. Einige Auswanderer berichten von langwierigen Genehmigungsverfahren, undurchsichtigen Vorschriften und einer generellen Unsicherheit darüber, welche Schritte genau erforderlich sind. Dies schreckt einige potenzielle Unternehmer ab, die nicht das Wissen oder die Ressourcen haben, um diese Hürden zu überwinden.
Und auch hier muss ich wieder sagen: Wir unterstützen jeden, der seine Geschäftsidee in Montenegro aufbauen und zum Laufen kriegen möchte. Wir helfen bei sämtlichen Behördengängen, suchen mit euch Gewerbeimmobilien, wenn ihr sie benötigt und helfen bei der Kommunikation und Sprachbarriere, dabei passende Angestellte zu finden usw. usf.. Das alles kann auch sehr viel einfacher sein, als manch einer sich es macht. Da spreche ich aus Erfahrung.
Fazit: Montenegro – Ein Land mit Potenzial, aber auch mit Herausforderungen
Montenegro bietet viele Vorteile, die das Land für Auswanderer attraktiv machen. Die atemberaubende Natur, das mediterrane Klima und die relativ niedrigen Lebenshaltungskosten sind nur einige der Punkte, die für Montenegro sprechen. Doch wie in jedem Land gibt es auch hier Herausforderungen, die das Leben erschweren können. Für manche Auswanderer sind diese Herausforderungen zu groß, und sie entscheiden sich, das Land wieder zu verlassen.
Die extreme Sommerhitze, die ineffiziente Bürokratie, die Müllsituation, das Problem der Straßenhunde und Katzen sowie das Bildungs- und Gesundheitssystem sind alles Faktoren, die das Leben in Montenegro komplizieren können. Letztlich hängt es von den individuellen Prioritäten und Bedürfnissen ab, ob Montenegro das richtige Land für ein dauerhaftes Leben ist oder ob es sich nur als vorübergehendes Ziel eignet. Wer bereit ist, sich den Herausforderungen zu stellen, kann in Montenegro ein erfülltes und entspanntes Leben führen – doch für andere mag die Reise weitergehen.
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